Was unsere Arbeit auszeichnet
Die Diakonie Hochfranken steht in der Tradition christlicher Nächstenliebe, kirchlicher Sozialarbeit und bürgerschaftlichen Engagements. Mit den Leitsätzen geben wir unserem diakonischen Handeln einen verbindlichen Rahmen.
Leitsätze der Diakonie Hochfranken
Die neun Leitsätze
- Als Geschöpf Gottes ist jeder Mensch einzigartig und wertvoll.
- Zuwendung, Wertschätzung und Professionalität prägen unsere Arbeit.
- Wir setzen uns ein für Menschenwürde, Chancengerechtigkeit und selbstbestimmtes Leben.
- Wir sind ein sozialpolitisch engagierter Partner bei der Gestaltung von Lebensräumen.
- Wir bewahren die Schöpfung und handeln nachhaltig: ökologisch – ökonomisch – sozial.
- Wir setzen uns innerbetrieblich und gesellschaftspolitisch aktiv ein für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
- Als lernendes Unternehmen entwickeln wir uns in einem kontinuierlichen Prozess.
- Engagierte und qualifizierte Mitarbeiter/innen sichern die Fortentwicklung und Qualität unserer Angebote.
- Wir gehen effektiv und transparent mit unseren wirtschaftlichen Ressourcen um.
Biblische und diakonische Grundaussagen
Zum Umgang mit Fremden
Die Diakonie Hochfranken stellt ihre Leitgedanken zum Umgang mit Fremden in Deutschland auf ein festes Fundament:
- Der Schutz der Fremden, die Liebe zu den Fremden und die Achtung ihrer Rechte sind fest im Alten Testament verwurzelt. Das Neue Testament erhebt die Liebe zum Nächsten zum umfassenden Gebot. Es bezieht sich nicht nur auf nahestehende Personen, sondern es macht einen Fremden zum Nächsten.
- Die Leitsätze der Diakonie bringen deutlich zum Ausdruck, welches Menschenbild unserer Arbeit zu Grunde liegt:
1. Als Geschöpf Gottes ist jeder Mensch einzigartig und wertvoll.
2. Zuwendung, Wertschätzung und Professionalität prägen unsere Arbeit.
3. Wir setzen uns ein für Menschenwürde, Chancengerechtigkeit und selbstbestimmtes Leben.
Leitlinie - Flüchtlinge willkommen bei uns:
"Wenn bei dir ein Fremder in eurem Land lebt, sollt ihr ihn nicht unterdrücken. Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen. Ich bin der Herr, euer Gott." (3. Mose/ Lev 19, 33f)
Ziele und Forderungen
1. Schnelle Hilfe
Flüchtlinge müssen in Deutschland rasch einen sicheren Schutzstatus erhalten. Sie haben ein Recht auf ein faires Asylverfahren ohne monatelange Wartezeiten. Die Situation jedes einzelnen Menschen muss individuell geprüft werden. Asylsuchende sollen neu anfangen können – in einer Umgebung, die ihre Menschenwürde voll respektiert. Ziel jeder Unterstützung soll es sein, dass sie schnell selbstständig leben, eigenständig den Alltag bewältigen können und unabhängig von Betreuung und Hilfe werden.
2. Ja zu Flüchtlingen – Nein zu Fremdenfeindlichkeit
Viele Menschen engagieren sich für Flüchtlinge, gründen Willkommensinitiativen und treten ausländerfeindlichen Äußerungen entgegen. Das wollen wir unterstützen. Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte sind ein Verbrechen und als rassistische Taten zu verfolgen.
Die Diakonie Hochfranken und ihre Mitarbeitenden zeigen keine Toleranz für Fremdenfeindlichkeit und dort, wo Ängste geschürt und feindliche Stimmungen erzeugt werden, zeigen wir Mut und Stärke.
3. Ordentlicher Wohnraum
Flüchtlinge sollten schnell in Wohnungen leben können, und zwar in ordentlichen und gut bewohnbaren. Eine gemeinschaftliche Unterbringung muss Privatsphäre und Schutz nach bundesweiten Standards gewährleisten. Die Bedürfnisse von Kindern, Frauen oder Kranken sind gesondert zu berücksichtigen.
4. Integration ist mehr als Wohnen und Arbeiten
Der Wunsch von Flüchtlingen nach Integration soll ernst genommen und unterstützt werden. Grundlegend dafür sind sicher die Möglichkeiten, Deutsch zu lernen, der Zugang zu Kindertageseinrichtungen, Schulen und Ausbildungsmöglichkeiten. Die Anerkennung von Abschlüssen sowie mögliche Nachqualifizierungen soll schnell, unbürokratisch und kostenfrei geschehen. Integration muss jedoch alle Dimensionen des Lebens umfassen: Darum ist jeder aufgerufen, Menschen aus anderen Kulturen in unsere Alltagswirklichkeit und Normalität mit hineinzunehmen.
5. Familien zusammen halten
Wir fordern einen erleichterten Familiennachzug für Menschen mit humanitärem Aufenthalt. Ehe und Familie bedürfen als Bindeglied der Gesellschaft eines besonderen Schutzes. Die Regelungen zum Familiennachzug müssen vereinfacht und auch auf volljährige Kinder und deren Eltern sowie Familienmitglieder jenseits der Kernfamilie ausgeweitet werden.
6. Keine abschreckenden Maßnahmen
Wir sind gegen Abschreckungslager, Stacheldrahtzäune und Verschärfungen des Asylrechts als Reaktion auf die hohen Flüchtlingszahlen. Länder als sichere Herkunftsstaaten einzustufen, verhindert keine Zuwanderung. Menschen aus Ländern mit Beitrittsperspektive zur Europäischen Union brauchen Angebote zur Arbeitsmigration.
7. Ein neues Einwanderungsgesetz
Ein Einwanderungsgesetz könnte ein klares Signal setzen, dass Zuwanderung begrüßt und fördert. Aufenthaltsrechtliche Hürden - insbesondere beim Zugang zu Ausbildung und Arbeit - müssen beseitigt werden. Menschen, die zunächst keine Bleibeperspektive haben, brauchen die Möglichkeit, ihren Status wechseln zu können.