MGH Rehau setzt Zeichen für Grundbildung
„Funktionaler Analphabetismus betrifft Menschen mitten in unserer Gesellschaft – und sie verdienen Unterstützung statt Stigmatisierung“, sagt Monika Appelsmeier, die im MGH Rehau den Sonderschwerpunkt „Alphabetisierung und Grundbildung“ koordiniert. „Wir wollen Lernräume schaffen, die Mut machen und Perspektiven eröffnen.“
Zu den Gästen zählten unter anderem Landrat Oliver Bär, Bürgermeister Michael Abraham sowie Vertreter:innen aus Jobcenter, Migrationsberatung, Kreisjugendpflege, Kitas und Schulen. Mitgewirkt haben auch die VHS Hofer Land mit dem Projekt „Kita-Einstieg“ und viele engagierte Teilnehmer:innen aus unserem Lerncafé.
Ziel der Veranstaltung war es, Öffentlichkeit, Fachkräfte und Betroffene gleichermaßen für die Themen geringe Literalität und Grundbildung zu sensibilisieren – und zu zeigen, welche Beratungs- und Lernangebote bereits bestehen.
Hintergrund: Bildung betrifft uns alle
Laut der LEO-Studie 2018 gelten rund 6,2 Millionen Erwachsene in Deutschland als funktionale Analphabet:innen – das sind etwa 12,1 Prozent der Bevölkerung im Alter zwischen 18 und 64 Jahren. Auch in Bayern ist das Thema präsent: Rund 500.000 Menschen sind betroffen, viele davon mit Deutsch als Erstsprache.
Funktionaler Analphabetismus bedeutet, dass zwar einzelne Wörter oder kurze Sätze gelesen werden können, längere oder komplexere Texte jedoch nicht verstanden werden – mit weitreichenden Folgen für gesellschaftliche Teilhabe und berufliche Entwicklung.
Unser Beitrag zur AlphaDekade
Die AlphaDekade ist eine gemeinsame Initiative von Bund und Ländern mit dem Ziel, die Zahl der Menschen mit geringen Lese- und Schreibkompetenzen bis 2026 deutlich zu senken. Unser Mehrgenerationenhaus in Rehau beteiligt sich seit 2018 aktiv an diesem Schwerpunkt – mit Projekten, Lernangeboten und Öffentlichkeitsarbeit.
„Alphabetisierung ist kein Randthema, sondern eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so Appelsmeier. „Bildung ist ein lebenslanges Recht – und wir setzen uns dafür ein, dass dieses Recht für alle zugänglich bleibt.“