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SPOT im Central-Kino Hof: Sachliche Debatte zu Integration im Hofer Land

„Das Thema bleibt anspruchsvoll – selbst dann, wenn respektvoll diskutiert und nicht gestritten wird.“ Mit dieser Erfahrung endete unser Sozialpolitische Treff (SPOT), der am 3. Dezember rund 80 Interessierte ins Central-Kino Hof brachte. Unter dem Titel „Überfremdung oder Bereicherung – wie ist die Lage im Hofer Land?“ diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Religion und Gesellschaft über Migration, Integration und gesellschaftlichen Zusammenhalt.

Nach der Begrüßung durch unsere Geschäftsführerin Manuela Bierbaum führte Bereichsleiter Jürgen Schöberlein als Moderator durch die 90-minütige Runde. Die Zusammensetzung des Podiums versprach unterschiedliche Blickwinkel:

  • Dr. Harald Fichtner, Bezirksrat und Oberbürgermeister a.D., betonte: Integration sei notwendig, aber nicht immer erfolgreich. Wer ins Land komme, müsse den Willen zur Integration zeigen – das fehle teilweise. Der Entstehung von Parallelgesellschaften müsse entschieden entgegengewirkt und subjektive Ängste ernstgenommen werden.
  • Dr. Fazli Kücüköztürk, Türkisch-Islamische Gemeinde Hof, hielt dagegen: „Wer Integration maximal fördert – in Schule, Familie und Beruf –, bekommt maximale Teilhabe zurück.“ Der Begriff „Überfremdung“ wurde laut Kücüköztürk nicht zu Unrecht 1993 zum „Unwort des Jahres“ gekürt und er plädiere für eine positive Sicht auf Zuwanderung.
  • Memet Ali Girgin, Jura- und Politikstudent, vertrat die Alawitische Gemeinde und rief dazu auf, „miteinander statt nebeneinander“ zu leben. Seine Botschaft: „Nicht alles, was uns fremd erscheint, ist gleich Überfremdung.“
  • Schwester Edith Schmidt, Christusbruderschaft Selbitz, berichtete von gelungenen Integrationsprozessen in Selbitz: „Dezentrale Wohnintegration und Nachbarschaftshilfe haben viel bewirkt.“ Ihr Fazit: „Kontakt schafft Sympathie.“

Das Publikum beteiligte sich mit Fragen und Anregungen, und trotz unterschiedlicher Positionen blieb die Diskussion respektvoll und lösungsorientiert. Im Anschluss nutzten viele Gäste die Gelegenheit zum Austausch im Foyer.

Moderator Jürgen Schöberlein zeigte sich zufrieden:
„Wir haben viele Facetten beleuchtet – positive wie negative. Die Runde war kontrovers, aber konstruktiv.“

Der Impuls für diesen SPOT kam aus den Reihen unserer Integrationslotsinnen. Bärbel Uschold und Claudia Schott trugen maßgeblich zur Organisation bei. Ein besonderer Dank gilt Stefan Schmalfuß vom Central-Kino Hof, der den Kinosaal kostenfrei zur Verfügung stellte, sowie den Podiumsgästen für ihre offenen Worte.